Apollo († 15.06.2023)

Urplötzlich und vollkommen unerwartet mussten wir uns am Donnerstag von unserem Apollo verabschieden.

Im Alter von ca. 3 Jahren wurde er bei uns abgegeben. Als Hütehund-Mischling hatte er seinen Job, der ihm durch seine Genetik mitgegeben wurde, sehr ernst genommen. Leider wurde dabei versäumt, ihm hier und da beizubringen, dass bestimmte Aufgaben nicht in seinen Verantwortungsbereich fallen. So kam es, wie es kommen musste – Apollo verteidigte Haus, Hof und Futter, Besuch war nicht mehr möglich und nach mehreren Beißvorfällen landete er schließlich im Tierheim.

Fast 10 Jahre lang verbrachte er hier, ohne jemals ernsthafte Vermittlungsanfragen gehabt zu haben. Dabei hatte er auch eine ganz andere Seite: Apollo mochte zwar nicht jeden und suchte sich seine Menschen selbst aus – aber wen er liebte, den liebte er bedingungslos und von ganzen Herzen. Apollo war ein kleiner Charmeur, absolut verschmust und verfressen. Er wusste genau, was er wollte und wie er seinen Dickkopf durchsetzen konnte. Im Regen Gassi gehen? – ohne ihn, er nähme dann lieber das Indoor-Wellness-Programm mit anschließendem Candle-Light-Dinner.

So vergingen die Jahre, Apollo wurde älter, jedoch kein Stück weiser und nie hätten wir gedacht, dass das Ende so schnell und brutal kommen würde. Am Donnerstagvormittag brach er einfach zusammen, die Röntgenaufnahme beim Tierarzt brachten das Unfassbare zu Tage: die Milz war geplatzt, der gesamte Bauchraum voller Blut, überall Metastasen und auch die Leber war bereits vom Krebs befallen. Hätte es ein Fünkchen Hoffnung gegeben, eine kleine Chance auf etwas mehr gemeinsame Zeit…wir hätten diesen Kampf mit Apollo gekämpft. Mit diesem niederschmetternden Befund jedoch war der Kampf zu Ende, bevor wir wussten, dass er überhaupt begonnen hatte.

Apollo ist nun auf der anderen Seite des Regenbogens und wird dort den Zutritt zum Himmelstor bewachen, wie er es einst auf Erden tat. Run free, Polly!

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